Wahre Schülerschaft
Baba Sawan Singh hatte einen wahren Schüler – Kirpal Singh, der alles für Seinen Meister tat. Sie hatten einander erkannt, viele konnten das nicht. Es gab jedoch wenige, die, durch die enge Verbindung mit Sant Kirpal Singh auch sehr empfänglich waren.
Sant Kirpal Singh erhielt die Aufgabe in Rawalpindi Satsang zu halten. Es war Seine Heimatstadt, aber Seinen Dienst versah Er in Lahore, und dort lebte Er damals auch. Von da aus fuhr Er nach Rawalpindi, um Satsang zu halten. Gewöhnlich fuhr Er mit dem Zug, und die Schüler, die in Rawalpindi wohnten, kamen immer, um Kirpal Singh auf dem Bahnhof zu empfangen. Wenn Satsang gehalten wurde, spürten sie jedes Mal die Schwingung des Meisters. Und manchmal war die (Atmosphäre) so geladen, dass manche in liebevoller Erinnerung an ihren Meister zu weinen begannen, sie erhielten die Schwingung des Meisters. Später, wenn Sant Kirpal Singh zurückfahren musste, kamen viele Leute, um Ihn auf dem Bahnhof zu verabschieden. In dieser Situation ging Rajaram, (ein Schüler Baba Sawan Singhs), direkt zu Baba Sawan Singh und beschwerte sich darüber, dass Kirpal Singh unter den Schülern immer beliebter würde und die Menschen Ihn zu sehr lieben würden, sodass die Schüler begonnen hätten, Kirpal Singh bereits den Respekt entgegenzubringen, der nur allein dem Meister gebühre. Und er dachte, das sei nicht gut. Baba Sawan Singh lächelte und sagte: "Ein Satsang, in dem die Menschen die Schwingung des Meisters nicht spüren, ist kein Satsang. Denkst du denn, dass ich nicht da bin, wenn Satsang gehalten wird? Ich bin immer da. Was macht Er denn? Ich weiß, was Er tut! Ich liebe diese Persönlichkeit über alles, mehr noch als ihr."
Später kam Rajaram Sant Kirpal Singh sehr nahe. Dann kam eine Zeit in seinem Leben, als er aus Liebe und Hingabe, die sich durch seine Nähe zu Kirpal Singh entwickelt hatte, direkt zu Baba Sawan Singh ging und sagte: "Baba Ji, ich möchte Dir etwas sagen. Ich habe Liebe und Hingabe für Dich, Du bist das Höchste für mich, Du bist Gott für mich. Aber ich weiß auch nicht, außer für Dich empfinde ich auch noch Empfänglichkeit, Liebe und Hingabe für Sant Kirpal Singh." Baba Sawan Singh antwortete: "Das ist gut so. Du bist auf dem richtigen Weg, es ist richtig so."
Eines Tages fragte Baba Sawan Singh: "Kirpal Singh, brauchst Du Parshad?" Er sagte: "Ja, Meister, ich brauche Parshad." Der Parshad bestand aus Äpfeln. So begann Baba Sawan Singh Äpfel aus einem großen Korb auszuteilen und Sant Kirpal Singh fing sie auf, indem Er Sein Hemd ausbreitete. Beide befanden sich über dem Körperbewusstsein und einige Äpfel fielen zu Boden. Taiji fragte: "Hazur, kann ich einen von denen nehmen, die heruntergefallen sind?" Hazur sagte: "Wenn der Spatz ein wenig Wasser aus dem Ozean trinkt, wird der Ozean nicht leer; du kannst nehmen, so viel du möchtest."
Der ganze Sangat wusste, dass es einen Schüler gab, den Baba Sawan Singh sehr liebte. Sie hatten einander erkannt. Kirpal Singh wusste, was Baba Sawan Singh von Ihm wünschte. So arbeitete Sant Kirpal Singh Sein ganzes Leben lang mit der Aufmerksamkeit von Baba Sawan Singh. Es waren nur wenige Male, dass Er eine physische Anweisung erhielt. Er arbeitete nur mit Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit wirkt, wenn das Herz eins wird (mit Ihm). Allein wenn ihr Ihn seht, wisst ihr, was euer Meister von euch möchte.
Einmal geschah es, dass mein Meister zum ersten Mal fotografiert wurde. Ich war dabei. Er reiste von einem Ort zum anderen. Ich folgte Ihm. An einem Ort betrat ein Mann, der ein großer Gutsbesitzer war, den Raum. Als er neben dem Meister stand, bat er Ihn: "Meister, könntet Ihr mir bitte einen Abzug von Euerem Foto geben?" Meisters Wege sind sehr geheimnisvoll. Er sagte zu ihm: "Seht, sogar Kirpal Singh möchte ein Foto haben, aber ich gebe es ihm nicht." Ich saß draußen, seht ihr. Geheimnisvoll sind Seine Wege. Später sagte ich: "Geliebter Meister, ich weiß, dass Euere Liebe zu Euerem Meister die größte ist. Keiner kann ermessen, wie viel Liebe ihr für Ihn habt, aber trotz allem, bei all der Liebe, die Ihr mir gegeben habt, könntet Ihr mir nicht einen Abzug von eurem Foto geben?" – "Nein, nein, … Sicher werde ich Dir eines geben." Das war das erste Mal, dass Er fotografiert wurde. Wenn ihr Liebe habt, ist sie das Heilmittel für alles. Die Liebe ist Gott und Gott ist die Liebe.