Bau des Ashram

Bachan Singh, der das Glück hatte, mit beiden Meistern, Baba Sawan Singh und Kirpal Singh, zusammen gewesen zu sein, erzählt über den Bau des Ashrams in Delhi: Die Arbeiten begannen mit dem Säubern des Geländes, unerwünschte Büsche und Bäume wurden umgeschnitten. Die freiwillig mitarbeitenden Ergebenen trugen Körbe mit Lehm auf ihren Köpfen herbei, um den Boden zu ebnen. Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als der Meister selbst einen leeren Korb nahm und ihn vor die Leute hinstellte, die die Körbe auffüllten. Aber sie falteten ihre Hände und protestierten dagegen: "Nein, nein, nicht Ihr." Der Meister fragte: "Gibt es niemanden, der gehorcht und mir diesen Korb füllt?" Ich war dabei und trat vor: "Ja, ich werde gehorchen." Und ich füllte den Korb, indem ich die Erde fest zusammendrückte, bis er beinahe überquoll. Dann hob ich ihn mit großer Anstrengung auf und setzte ihn Meister auf den Kopf. Ich faltete meine Hände und sagte zu ihm: "Maharaj Ji, Ihr könnt jede Last tragen." Meister lachte und ging mit dem Korb auf dem Kopf.

Es war schön zu sehen, wie Männer und Frauen, die manchmal mit Autos kamen und kostbare Kleider trugen, bei dieser schmutzigen Arbeit ihren Rücken beugten, ohne Rücksicht auf ihre Kleidung zu nehmen. Alle hatten ein Lächeln auf ihren mit Erde verschmierten Gesichtern, denn voller Freude gesungene heilige Hymnen begleiteten die Arbeit. Es waren wunderschöne Tage, die man nicht so leicht vergisst. Ich arbeitete Tag und Nacht dort. Als wir anfingen, hatte ich hundert Rupies, welche ich nach und nach für mich und andere ausgab. So lieh ich mir noch hundert dazu, und auch diese gingen zu Ende. Dann erreichte mich die Nachricht, dass meine Hütte vom Sturm weggerissen worden war. So hatte ich kein Zuhause mehr, kaum etwas zum Anziehen und kein Geld. Aber innerlich fühlte ich mich wohl, ich hatte ein solch tiefes Glücksgefühl in mir, weil ich den Vorzug hatte, in Meisters Nähe arbeiten zu dürfen.

Zu jener Zeit gab es eine kleine Gruppe von Leuten, die dagegen waren, dass Meister einen Ashram eröffnen wollte, und sie versuchten die Satsangis mit verschiedenen Mitteln von Meister wegzubringen. Sie kamen regelmäßig zu mir und wiederholten immer wieder, dass der Meister nicht Baba Sawan Singhs wahrer Nachfolger sei. Nach vielen vergeblichen Versuchen gelang es ihnen eines Tages mich beinahe zu überzeugen, und ich begann darüber nachzudenken. Schließlich überlegte ich mir, ehe ich eine Entscheidung treffe, sollte ich doch noch einmal zu Meister gehen.

Als ich im Ashram ankam, dessen Gebäude jetzt im Wesentlichen fertig war, stand Meister da, als ob Er mich erwarten würde. Als ich näher kam, schaute Er zu mir her. Und plötzlich konnte ich nicht mehr weitergehen; denn hinter Ihm stand mein Meister Baba Sawan Singh Ji und hinter diesem war Baba Jaimal Singh Ji. Baba Sawan Singh Ji schaute sehr bedeutungsvoll zu mir her. Er legte Seine Hand auf Kirpal Singhs Schulter und sagte zu Ihm: "Das alles gehört Dir. Du musst Dich um viele Seelen kümmern." Ich sah, wie Sant Kirpal Singh Seine Hände faltete und sich vor Seinem Meister verneigte und sagte: "Was immer Ihr wünscht." Tief traurig erkannte ich, wie töricht ich gewesen war, anderen zu erlauben, meine Gedanken und meinen Glauben an Meister zu beeinflussen. Viele Male machte ich diese wundervolle Erfahrung, meinen Meister zusammen mit Sant Kirpal Singh erscheinen zu sehen.


Der Ashram ist gebaut

Als der Ashram in Delhi gerade neu gebaut war, kamen Leute aus der Nachbarschaft zu Meister und baten Ihn um Hilfe. Der Ashram befand sich in einem sehr dicht bebauten Gebiet. Wenn es regnete, konnte das Regenwasser nirgends ablaufen und lief in alle Häuser. Die Betroffenen waren wegen dieser Situation sehr verzweifelt. Sie gingen zu jedem und baten um die Erlaubnis einen Entwässerungskanal ziehen zu dürfen, aber niemand wollte erlauben, dass er durch sein Grundstück führt. Sie empfahlen ihnen bei der Regierung darum anzusuchen, aber das hätte sich dann viele Monate hingezogen.

Als sie keinen Ausweg finden konnten, wandten sie sich schließlich an Sant Kirpal Singh. Meister sagte: "Ihr könnt den Entwässerungskanal innerhalb des Ashramgeländes ziehen. Ist das alles, was ihr möchtet? Wenn ihr wollt, bin ich bereit, euch jeden Tropfen meines Blutes zu geben, denn ich bin nicht für mich selbst in die Welt gekommen. Meine Aufgabe ist allein, euch zu dienen. Ich hänge nicht an diesen Dingen, es gehört alles euch. Bitte sagt es mir, wenn ich noch etwas für euch tun kann." Aus diesem Grund erinnern sich diese Menschen immer noch an Meister: "Er war solch ein guter Meister, eine so hohe spirituelle Persönlichkeit." Alle liebten Ihn von Herzen.

Und immer, wenn die Leute sich wunderten, warum der Ashram so nahe an diesen Kanal gebaut worden war, antwortete Meister: "Bevor ihr zu mir kommt, könnt ihr dort alle eure schlechten Gefühle hineinwerfen."
Harbhajan Singh

 


Sant Kirpal Singh

"Das alles gehört Dir.
Du musst Dich um viele Seelen kümmern"

Hazur Baba Sawan Singh

 

Dia5-0050-Kirpal-Singh--Aufbau-des-Sawan-Ashram-1951Kirpal-Singh--construction-of-Sawan-Ashram-1951


Weiteres:

Dr. Harbhajan Singh spricht über eine Begebenheit, die sich im neu erbauten Ashram ereignete


MP3: Sant Kirpal Singh – Vortrag in Punjabi

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